Terborg. Was genau sind Wiesenvögel – und wie können wir den ganz besonderen Tieren helfen, um ihre schrumpfenden Bestände zu stabilisieren? Diese und noch viele weitere Fragen zu den Bodenbrütern beantwortete Heinrich Pegel, Mitarbeiter der Naturschutzstation Ems, jetzt zum Auftakt der Vortragsreihe „Masterplan kompakt“ im Gruppenraum der Naturschutzstation im ehemaligen Sielwärterhaus in Terborg.

Mehr als ein Dutzend Interessierte verfolgten den Vortrag, der eingehend beleuchtete, welche Umweltbedingungen die Wiesenvögel brauchen – und wie der Masterplan Ems 2050 diesen Bedürfnissen Rechnung trägt. Die Herstellung von tidebeeinflussten Lebensräumen nämlich kann im Einzelfall Flächen so verändern – durch die Entstehung von Wattflächen und Röhricht – dass die Tiere dort nicht mehr brüten. Deswegen werden im Binnenland laut Vertrag 200 Hektar Wiesenflächen für die Bodenbrüter hergerichtet – bis 2050. Zurzeit sind bereits 89 Hektar umgestaltet, das Etappenziel für 2025 ist schon übererfüllt.

Pegel ließ das Publikum an seinen langjährigen Erfahrungen mit Uferschnepfe, Brachvogel, Kiebitz und Co teilhaben und machte auch auf das nach wie vor zu beobachtende Schrumpfen der Bestände im Land aufmerksam. Deswegen seien die Masterplan-Ems-Maßnahmen auch nur ein Teil der Bemühungen, Flächen zu optimieren, vor allem in der Emsregion, die ein Schwerpunkt des Vorkommens der Vögel sind, die sich leider alle auf der Roten Liste der gefährdeten Arten fänden. Niedersachsen, wo rund 70 Prozent der deutschen Bestände heimisch seien, trage dafür eine besondere Verantwortung.

Die Naturschutzstation Ems, die ihm Rahmen des Masterplans eingerichtet wurde und vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betrieben wird, kümmert sich auch auf weiteren landeseigenen Flächen um den Wiesenvogelschutz – eine Aufgabe, die nur zusammen mit Landwirten gelöst werden könne, betonte Pegel. Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine engagierte Diskussion.

Der nächste Vortrag in der Reihe „Masterplan kompakt“ findet statt am Mittwoch, 15. November, um 17.30 Uhr, in der Naturschutzstation Ems. Dann spricht Felix Närmann, ebenfalls Mitarbeiter der Naturschutzstation über „Ästuartypische Lebensräume im Masterplan Ems – was ist das und wo entstehen sie?“

 Die Vorträge sind kostenlos, wegen des begrenzten Platzes ist eine Anmeldung erforderlich unter Tel. 0441/9215-481 oder per E-Mail an masterplan-ems@arl-we.niedersachsen.de Die Naturschutzstation Ems des NLWKN befindet sich in der Schöpfwerkstraße 10 in Terborg (Gemeinde Moormerland) im ehemaligen Sielwärterhaus des Siel- und Schöpfwerks Sautel direkt am Emsdeich.

Den Vortrag von Heinrich Pegel finden Sie HIER.