Viel Arbeit am Fluss

Viel Arbeit am Fluss

Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region

Oberstes Ziel des von allen Partnern unterschriebenen Masterplans Ems 2050 ist es, die als gleichwertig anerkannten ökologischen und ökonomischen Interessen der Region in Einklang zu bringen. Das bedeutet konkret, bei allen Planungen und Maßnahmen zur gemeinsam vereinbarten ökologischen Sanierung der Ems und der angrenzenden Lebensräume die Wirtschaftskraft und Infrastruktur der Region im Auge zu behalten und zu sichern – und damit die Entfaltungsmöglichkeiten der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter. Industrie, Schiffbau und Schifffahrt, Landwirtschaft und Tourismus bilden das Rückgrat der regionalen Wirtschaft, und der Masterplan sichert allen Branchen zu, sich weiter entwickeln und wachsen zu können.

Der Zusammenhang zwischen Ems und regionaler Wirtschaftskraft ist offensichtlich. Große Unternehmen der Automobil-, Windkraft und Papierbranche haben sich hier angesiedelt, weil sie die Ems und ihre Häfen sowie die Dienstleistung der vielen hier ansässigen Reedereien als Verbindung zu den internationalen Märkten nutzen können. Entlang der Bundeswasserstraße Ems sind im Einzugsgebiet der Ems-Achse für diese Wirtschaftszweige nahezu 15.000 Beschäftigte tätig. Allein bei der Meyer Werft arbeiten nach einem 2014 veröffentlichen Gutachten des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung rund 3100 Beschäftigte, die jeweils zur Hälfte aus den Kreisen Emsland und Leer stammen, hinzu kommen mehr als 2400 Vollzeitstellen bei unmittelbaren und mittelbaren Zulieferern. Ein Fünftel der Zulieferbetriebe aus der Region profitiert von technologischen Anstößen und Innovationen der Werft.

Weitere geschätzte 20.000 Menschen arbeiten bei den Unternehmen der direkt hafenabhängigen Wirtschaftsbereiche (z.B. VW, ENERCON, Nordland-Papier), der Zulieferbetriebe und Firmen, die für hafengebundene Unternehmen tätig sind, sowie des erweiterten Handels- und Dienstleistungsbereiches.

Um die Landwirtschaft beim Flächenbedarf für den Masterplan nicht zu stark zu belasten, wird das Vorgehen beim Flächenankauf für Vogelschutz und ästuartypische Lebensräume mit ihren Vertretern gemeinsam geplant. Die Tourismusbranche soll von einer erhöhten Attraktivität der Region profitieren.

Ein gesondertes ökonomisches Thema des Vertrages ist die Zukunftssicherung des Standorts der Meyer Werft. Bereits 2009 hatten sich die Werft sowie die Umweltverbände auf klare Regelungen zum Thema Vogelschutz geeinigt. Diese Vereinbarung hat nach wie vor Bestand und hat mit einigen Eckpunkten auch Eingang in den Masterplan Ems 2050 gefunden. Für die Winterüberführungen der Werft-Schiffe besteht bis 2019 daher Rechtssicherheit, für den Sommer 2019 und die Zeit ab 2020 werden zurzeit Vorschläge diskutiert und erarbeitet

Des Weiteren knüpft der Masterplan Ems 2050 an den Standortsicherungsvertrag an, den das Land Niedersachsen, die Werft und die IG Metall Küste Anfang 2015 geschlossen haben, um den Standort Papenburg langfristig – mindestens bis 2030 – zu sichern. Mit dem Vertrag wird garantiert, dass Belegschaft, Aus- und Fortbildung sowie Forschung und Entwicklung in Papenburg und damit in der Region erhalten bleiben.