Grünes Licht
für Schiffe

Grünes Licht
für Schiffe

Die Ems als Bundeswasserstraße

Die Vertragspartner des Masterplans Ems 2050 haben sich verpflichtet, die als gleichwertig anerkannten ökologischen und ökonomischen Interessen in Einklang zu bringen. Bei allen Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands ist deswegen die Leistungsfähigkeit der Ems als Bundeswasserstraße zu erhalten. Das bedeutet konkret, dass sowohl die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs gewährleistet als auch die Erreichbarkeit aller Häfen gesichert bleiben. Ems und Dortmund-Ems-Kanal gehören zum Kernnetz der Bundeswasserstraßen in Deutschland, das heißt zu den verkehrlich bedeutenden Wasserstraßen. Zuständig ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die zum Ressort des Bundesverkehrsministeriums gehört. Über die Ems und die verbundenen Kanäle und Flüsse können Schiffe das gesamte europäische Wasserstraßennetz erreichen. Die Wirtschaft der Region ist stark von der maritimen Branche geprägt.

Für alle maritimen Wirtschaftsbereiche ist eine ganzjährig schiffbare Bundeswasserstraße Ems von großer Bedeutung. Derzeit führt die hohe Sedimentbelastung der Ems zu aufwändigen Baggerungen mit dem Ziel, die Fahrrinne auf der erforderlichen Solltiefe zu halten. Auch die Emshäfen leiden unter dem hohen Schlickeintrag. Eine Verringerung der Schlickbelastung durch die Maßnahmen des Masterplans könnte daher auch ökonomisch zu einer spürbaren Entlastung führen.

Über die Bundeswasserstraße Ems sind folgende Häfen zu erreichen:

Der Seehafen Emden ist für den VW-Konzern Basishafen im Automobilumschlag. So wurden 1,31 Millionen Autos der Volkswagen Gruppe 2014 verschifft. Seit Jahrzehnten wickeln zudem namhafte Papierkonzerne ihren Umschlag von Forstprodukten wie Zellulose, Papier und Holz dort ab. Die Windenergiebranche verschifft dort Komponenten für Onshore- und Offshore-Anlagen. Außerdem werden in Emden Stückgüter, Baustoffe, Projektladungen sowie feste und flüssige Massengüter gelöscht und geladen. Für Gefahr- und Militärgüter gibt es besonders gesicherte Bereiche.

Der See- und Binnenhafen Leer gehört zu den wichtigsten kommunalen Häfen Niedersachsens und bietet die Existenzgrundlage für über 20 direkt hafengebundene Betriebe. Mit rund 20 Reedereien ist die Stadt zweitgrößter Reederstandort Deutschlands. Außerdem sind in Leer zahlreiche hafenabhängige Firmen angesiedelt. Hauptumschlaggüter des Leeraner Hafens sind Baustoffe und Agrarprodukte. Der tidefreie Hafen Leer ist durch eine Seeschleuse (192 Meter Länge, 26 Meter Breite und 7 Meter Tiefe) von der Bundeswasserstraße Ems aus erreichbar.

Der See- und Binnenhafen Papenburg ist trotz einer Entfernung von rund 60 Seemeilen von der Nordsee mit Seeschiffen erreichbar, was die Bedeutung der Wasserstraße deutlich macht – und erzielt sogar drei Viertel seines Gesamtumschlages im Seeverkehr. Beim Torf-Umschlag ist Papenburg Niedersachsens Nr. 1, darüber hinaus werden Baustoffe, Agrargüter, Eisen und Stahl sowie Holz und Projektladungen umgeschlagen. Gegenwärtig wird an einer Erweiterung der Umschlags- und Gewerbeflächen am Hafen gearbeitet. Der Hafen positioniert sich zudem zunehmend als Dienstleister für die Offshore-Windenergiebranche.

Das Güterverkehrszentrum (GVZ) Emsland in Dörpen. Das nordwestlichste GVZ Deutschlands hat 1996 den Betrieb aufgenommen und 2015 rund 5,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. 450 Menschen sind hier beschäftigt. Über die Bundeswasserstraße Ems erreichen Schiffe mit bis zu dreilagig gestauten Containern die Kajen. Weiter transportiert werden die Güter über Schiene und Straße. Einer der Hauptnutzer des GVZ ist die Speditionsgesellschaft UPM Nortrans. Sie regelt den Waren- und Rohstoffverkehr für die Fabrik UPM Nordland Papier in Dörpen.