Mehr Platz für den Fluss
Zur Schaffung von ästuartypischen Lebensräumen sieht der Masterplan Ems 2050 die Öffnung oder den Rückbau von Sommerdeichen und Verwallungen vor. Diese Maßnahmen sollen der Tide das Einschwingen in das Deichvorland erlauben und so Lebensräume schaffen.
Sommerdeiche dienen dem Schutz landwirtschaftlich genutzter Flächen vor leichten Sturmtiden, Windfluten oder Sommerhochwassern sowie Staus bei Schiffsüberführungen. Verwallungen hingegen sind niedrige Erdwälle an Gewässerufern, die in der Regel keinen Schutz vor Überschwemmungen bieten. Weder Sommerdeiche noch Verwallungen sind nach dem Niedersächsischen Deichgesetz (NDG) gewidmet oder haben Bedeutung für die Berechnung der Bestickhöhe der Hauptdeiche, eine Bedeutung für den Küstenschutz ist nicht gegeben.
Das Potenzial für den Rückbau von Verwallungen und Sommerdeichen an der Ems wurde gemäß Artikel 13 Abs. 4 des Masterplans Ems vom NLWKN untersucht. Für derartige Projekte wurden auf dieser Grundlage vier Maßnahmen zur weiteren Planung vorgeschlagen:
Flächen bei
- Kirchborgum
- Tunxdorf/Vellage
- Südlich Leer
- Sommerdeiche/Verwallungen bei Soltborg
Die Projekte sollen erst nach einer spürbaren Schwebstoffreduktion in der Ems durch die Flexible Tidesteuerung eingeleitet werden. Der erforderliche Flächenerwerb soll sukzessive vorher umgesetzt werden. Der jeweilige Umfang der Projekte ergibt sich erst aus der Ausführungsplanung.
