Kalenderausflug an die Ems
28. April 2025
Die Siegerinnen und Sieger des Fotowettbewerbs für den Kalender "Mein Bild von der Ems" werden stets zu einem Tagesausflug eingeladen. Jetzt ging es ins Ziegeleimuseum Midlum und in die Evenburg.
Arbeit und Adel an der Ems
Kalendergewinner auf Tagesausflug in der Ziegelei Midlum und der Evenburg
Eintauchen in die Geschichte der Arbeiter und des Landadels: Die Sieger des Fotowettbewerbs zum Kalender „Mein Bild von der Ems 2025“ lösten an diesem Sonntag (27.April) ihren Gewinn ein. Alljährlich lädt die Geschäftsstelle Masterplan Ems die Gewinnerinnen und Gewinner nebst Begleitung als „Lohn“ für die schönen Fotos zu einem Tagesausflug an die Ems ein. Dieses Mal ging es am Vormittag ins Ziegeleimuseum in Midlum und am Nachmittag – nach einem gemeinsamen Mittagessen im „Luv up“ am Jemgumer Hafen – zu einer Kostümführung in die Evenburg.
In der ehemaligen Ziegelei Cramer empfing Altziegler Paul Zimmer die Besucher. Zimmer, Jahrgang 1936, hatte von 1955 bis 1972 auf der Ziegelei gearbeitet und erzählte lebendig und faktenreich von der harten Arbeit in der Fabrik. Wie dort aus Klei und Sand aus der Ems Ziegel geformt und getrocknet und anschließend im Ringofen mit Steinkohle aus dem Ruhrgebiet gebrannt wurde – und unter welchen Arbeitsbedingungen das geschah, das ist aus heutiger Sicht zum Teil unvorstellbar.
Damals war es normal und in den Schilderungen Zimmers klang auch durch, dass die Arbeiter auf ihre Akkordstückzahl und die Qualität ihrer Ziegel trotz der Plackerei durchaus stolz waren. 1972 war die Ziegelei in Midlum – wie am Ende alle elf Ziegeleien auf der Rheiderlandseite der Ems – der modernen Konkurrenz nicht mehr gewachsen. Zimmer wechselte auf die andere Emsseite zu Libby’s und engagierte sich später im Ziegeleiverein Jemgum mit seinen Mitstreitern für den Erhalt des Industriedenkmals im Deichvorland.
Am Nachmittag ging es dann in eine andere Welt. Die historische Figur Freiin Ella von Wangenheim entführte die Gruppe in die Welt des Landadels und der Großgrundbesitzer, die in der Evenburg wohnten und ganz andere Probleme hatten als die Bauern und Landarbeiter auf ihren Gütern in Ostfriesland. Die Freiin, unverheiratet, musste nach dem Tod ihres Schwagers von Gotha auf die Evenburg reisen, um ihre Neffen zur Weiterzahlung ihrer Apanage zu bitten. Mit lebendigen Schilderungen der Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner ging es einmal durch alle Räume des Schlosses.
Voller neuer Informationen ging für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein erlebnisreicher Tag zu Ende. Nicht zu vergessen: Der Wettbewerb für den nächsten Jahreskalender läuft schon – vielleicht sehen wir Sie beim nächsten Ausflug?