Masterplan-Tagebuch

Masterplan-Tagebuch

Verkehr fast nur im Polder

21. November 2022

Die Bauarbeiten im Polder Coldemüntje laufen weiter, bis das Wetter eventuell eine Winterpause erfordert. Noch findet der LKW-Verkehr fast ausschließlich innerhalb des Polders statt.

Viele Strukturen schon zu erkennen

Emsiges Treiben auf der Polderbaustelle in Coldemüntje, doch auf den Straßen ringsum ist davon derzeit nichts zu spüren. Der bei der Herstellung der Prielstruktur anfallende Aushub wird derzeit hauptsächlich innerhalb des Polderareals bewegt. Der Klei wird auf dem Gelände aufgeschüttet. Diese „Kleimieten“ dienen der Trocknung des Materials, bevor es auf umliegende landwirtschaftliche Flächen verteilt wird, wie es die genehmigte Planung vorsieht. Ein Teil ist bereits dorthin verbracht worden. Im Norden wird das Material für die Bermenerhöhung zwischengelagert und von dort aus über die Deichtrift vor den Deich in die Baustellen gefahren – alles jenseits der öffentlichen Straßen. Im ersten Bauabschnitt wird der Deich auf der Emsseite zwischen dem Polder und Mark verstärkt.

Neben den ersten Prielstrukturen ist auch ein Teil des Sedimentationsbeckens direkt am Deich ausgehoben worden. Es wird am Ende 14.500 Quadratmeter groß und fünf Meter tief sein – und die entscheidende Rolle dabei spielen, dass der Polder nicht verschlickt. Es befindet sich am Ende des Einlassbauwerks, das 2023 nach  der Sturmflutsaison 2022/23 durch den Deich gebaut wird. Während der Bauzeit wird die Deichsicherheit durch einen entsprechend hohen und stabilen Spundwandkasten gewährleistet. Die europaweite Ausschreibung der Arbeiten hat begonnen. Das Bauwerk selbst wird über regelbare Klappen dafür sorgen, dass nur oberflächennahes, sedimentarmes Wasser in den Polder fließt. Das landet dann zunächst im Sedimentationsbecken, wo es sich beruhigt. Der gelöste Schlick kann sich absetzen. Erst dann fließt das Wasser weiter in den Polder. Die Fließgeschwindigkeit wird dabei so reguliert, dass das Sediment nicht in das Prielsystem gelangt. Durch regelbare Stauklappen im Durchlassbauwerk zwischen Sedimentationsbecken und Prielsystem wird der Ebbstrom hingegen so geregelt, dass er stärker ist als der Flutstrom, und so die abgesetzten Sedimente aufgewirbelt und wieder in die Ems zurückgespült werden.