EU-Besuch in Masterplan-Poldern
Alexander Just von der EU-Kommission informiert sich an der Ems – Gespräch auch in der Naturschutzstation
Oldenburg. Jedes halbe Jahr geht ein Bericht über die Fortschritte der Projekte im Masterplan Ems bei der EU-Kommission ein – und jetzt gab es im Gegenzug einen Vor-Ort-Besuch aus Brüssel an der Ems. Alexander Just von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission informierte sich an diesem Donnerstag auf der Polderbaustelle Coldemüntje, am geplanten Polder Leer und in der Naturschutzstation Ems am Deich in Terborg. „Es ist schön zu sehen, wie die Projekte, über die wir regelmäßig in den Berichten erfahren, in der Region tatsächlich Wurzeln schlagen“, sagte Just bei der Begehung.
Just hatte nach Gesprächen mit dem Niedersächsischen Umweltministerium den Aufenthalt in der Region genutzt, um sich ein Bild von Plänen und Fortschritten zu machen. Er hatte schon die Verhandlungen und den Abschluss des Masterplans Ems 2050 im Jahr 2015 für die EU-Kommission begleitet. Es sei von Interesse zu betrachten, wie fruchtbar die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Vertragspartner an der Ems funktioniere, sagte Just. Der Masterplan Ems 2050 war 2015 nach einem Pilotverfahren der EU wegen des schlechten Zustands der Unterems und ihrer Naturräume von der Kommission als Lösungsweg akzeptiert worden. Damit wurde ein Vertragsverletzungsverfahren verhindert. Seitdem berichtet Niedersachsen der EU regelmäßig über die Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen.
Am Polder Leer informierte Felix Närmann von der Naturschutzstation Ems des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) über die Einzelheiten und Herausforderungen der Planung, in dem rund 140 Hektar großen Gebiet die Schaffung von ästuartypischen Lebensräumen mit der auch künftig möglichen Nutzung als Hochwasserschutzpolder für das Leda-Jümme-Gebiet zu kombinieren. Auf der Polderbaustelle Coldemüntje, wo derzeit winterbedingte Bauruhe herrscht, nahm Just die in der ersten Bauphase im vorigen Jahr entstandenen Prielstrukturen in Augenschein. Heinrich Pegel (Naturschutzstation Ems) und Claus Hinz vom Geschäftsbereich Naturschutz des NLWKN erläuterten, wie der Polder an die Tide angebunden wird und wie bei den Plänen zu Bodenverbringung auch Anwohner und die Kommune mit ins Boot geholt wurden. In der Naturschutzstation Ems, deren Einrichtung auch Bestandteil des Masterplan-Vertrags war, wurde das Gespräch fortgesetzt.