Masterplan-Tagebuch

Masterplan-Tagebuch

Biotope auf 18 Hektar

20. Dezember 2023

Infos zum Polder Stapelmoor gab es jetzt auf einer Veranstaltung für Anlieger des Projekts und Interessierte in Weener. Eingeladen hatten die Geschäftsstelle Masterplan Ems, der NLWKN und der Weeneraner Landtagsabgeordnete Nico Bloem.

Infos und Diskussion zum Polder Stapelmoor

Planungen in Weener vorgestellt - Baubeginn Anfang 2024

Weener. Bald soll es losgehen mit den vorbereitenden Arbeiten zum Bau des Polders Stapelmoor. Um die Menschen rings um den Polder und interessierte Weeneraner vor dem Start der Arbeiten über Ziele und Einzelheiten des Masterplan-Projekts zu informieren, fand jetzt eine Veranstaltung der Geschäftsstelle Masterplan Ems und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Zusammenarbeit mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Nico Bloem aus Weener in der Gaststätte Hafen 55 statt.

Thorsten Kuchta von der Geschäftsstelle Masterplan Ems informierte zunächst über die Einbettung des Polders in Stapelmoor in den Masterplan-Prozess. Neben der Herstellung einer besseren Wasserqualität in der Ems mit der Tidesteuerung geht es u.a. auch um die Wiederherstellung von tidebeeinflussten Lebensräumen in der Nähe des Flusses, insgesamt 500 Hektar davon sollen entstehen. Ursprünglich war auch für den Polder Stapelmoor geplant ihn an Ebbe und Flut anzubinden. Doch angesichts von chemischen Analysen des Emswassers nahmen die Planer wegen der Trinkwassergewinnung in Weener davon Abstand.

Dr. Claus Hinz vom Geschäftsbereich Naturschutz des NLWKN berichtete, dass nun ein reiner, 18 Hektar großer Süßwasserpolder südlich des Süderwegs direkt am Deich entstehen soll. Der Polder wird allein aus Regen und Grundwasser gespeist. Die Wasserfläche wird maximal 8,8 Hektar betragen, die Gewässertiefe überwiegend rund 0,85 Meter, im Bereich der ehemaligen Außenmuhde maximal 1,85 Meter. Zu- und Entwässerung erfolgt über das Holthuser Tief mittels einer Pumpe. Auf Nachfragen aus dem Publikum sagte Hinz, dass Mindest- und Höchstwasserstand im Tief klar geregelt seien. Sollte im Sommer deswegen keine Zuwässerung erfolgen könne, lasse man den Polder trockenfallen; das sei in der Bandbreite der Wasserstandsschwankung von Gewässern, die hauptsächlich Amphibien als Lebensraum dienen, auch natürlich. Der Wall um das Gebiet werde eine Höhe von rund 1.20 Meter über Geländehöhe haben. Alle Einzelheiten der Planung sind in dieser Präsentation (Link) zu finden.

MdL Nico Bloem sagte, dass der Masterplan Ems vor dem Hintergrund, dass die EU die Bundesrepublik wegen des schlechten Zustands der Natur an und in der Ems hatte verklagen wolleb, alternativlos. Das Land investiere auch, um hoe Strafzahlungen zu verhindern. Der Naturschutz könne in Zukunft aber auch einen weiteren Nutzen neben dem Schutz der Artenvielfalt mit sich bringen: Die Polder seien künftig eine Attraktion für Touristen.

Die Präsentation zum Abend finden Sie hier.