Planungen und Maßnahmen an Ems und Dollart im Mittelpunkt

Planungen und Maßnahmen an Ems und Dollart im Mittelpunkt

Deutsch-Niederländisches Informationstreffen zu „Masterplan Ems 2050“ und „Eems-Dollard 2050“ in Bad Neuschanz

Planungen und Maßnahmen an Ems und Dollart sowie deren potenzielle Auswirkungen auf den jeweiligen Nachbarn standen jetzt im Mittelpunkt eines deutsch-niederländischen Informationsaustausches

Planungen und Maßnahmen an Ems und Dollart sowie deren potenzielle Auswirkungen auf den jeweiligen Nachbarn standen jetzt im Mittelpunkt eines deutsch-niederländischen Informationsaustausches über den Masterplan Ems 2050 und das niederländische Pendant „Eems-Dollard 2050“ in der Geschäftsstelle der Ems-Dollart-Region (EDR) in Bad Neuschanz. An dem bereits zweiten Treffen dieser Art nahmen auf deutscher Seite neben dem Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Franz-Josef Sickelmann, Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie der Bundeswasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung teil. Sie informierten die Niederländer  über die Planungen zur Flexiblen Tidesteuerung mit dem Emssperrwerk sowie Überlegungen, die dafür notwendigen Schließzeiten verkehrsverträglich zu gestalten. Sickelmann betonte, dass sich die Planungen für Tidesteuerung und weitere Maßnahmen derzeit in der Phase der Vorüberlegungen befinden und bislang kein förmliches Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden sei, in dem die geübte Praxis der Beteiligung aller Betroffenen – auch grenzüberschreitend – ohnehin garantiert sei. Dennoch sei das Treffen eine gute Gelegenheit, sich über Vorhaben auszutauschen und schon heute Betroffenheiten zu identifizieren.

Auf niederländischer Seite informierten der Provinzialminister der Provinz Groningen, Henk Staghouwer, sowie Vertreter des niederländischen Außenministeriums sowie der Wasserstraßenverwaltung Rijkswaterstaat über Projekte im Rahmen des „Eems-Dollart-2050“. Wie auf deutscher Seite werden derzeit in den Niederlanden durch Modellierungen Möglichkeiten ausgelotet, die Verschlickung im Dollart und im niederländischen Bereich der Außenems vor allem durch Entnahme von Schlick und Unterbringung an Land zu reduzieren. Gegenwärtig, so wurde betont, sei noch nichts beschlossen, Versuche liefen nur im kleinen Rahmen. Dabei geht es u.a. darum, Schlick außendeichs zu lagern, ihn auf landwirtschaftliche Flächen zu verbringen, ihn in eigens eingerichteten Pütten zu Klei oder zum Grundstoff für Bauelemente (etwa für Lärmschutzwände) reifen zu lassen.

In Anwesenheit des niederländischen Honorarkonsuls Claas Brons (Emden), der diese Treffen 2017 initiiert hatte, wurde die Fortsetzung der Gespräche vereinbart. Abstimmungen und Diskussionen zwischen den Nachbarn erfolgen aber bereits seit Jahren auch in der gemeinsamen Ems-Kommission sowie dem Unterausschuss „Ems-Dollart“ der Deutsch-Niederländischen Grenzgewässerkommission.