Ästuare sind die von Ebbe und Flut beeinflussten Mündungsbereiche von Flüssen ins Meer. In Deutschland gibt es davon vier: Das Eider-, Elbe-, Weser- und Emsästuar. Sie bilden den Übergang vom Süßwasser des Flusses ins Salzwasser des Meeres. Durch Ebbe und Flut wechseln an einem Ort zweimal täglich die Salzgehalte und Wasserstände. So entstehen hier ganz besondere Lebensräume, die nur hier vorkommen können wie Süß- und Brackwasserwatten, Nebenarme mit Prielen, Tideröhrichte und Tideauwälder. Diese typischen Lebensräume beherbergen zum Teil hoch spezialisierte Arten, die sich nicht nur an die sich ständig wechselnden Bedingungen angepasst haben, sondern diese für ihr Überleben und ihren Fortbestand brauchen. Seltene und gefährdete Arten wie Bartmeise und Rohrweihe, aber auch zahlreiche Insekten und Pflanzen kommen hier vor. Ästuare sind Lebensraum, Wanderweg, Aufwuchs- und Nahrungsgebiet für viele Fische und sind bekannt für ihren Fischreichtum. Da die natürlichen Biotope der Ems heute größtenteils verschwunden sind, sind auch die entsprechenden Arten selten geworden.
Beatrice Claus ist beim WWF zuständig für Ästuare und Flusspolitik und setzt u.a. das Gemeinschaftsprojekt "Zukunftsperspektive Tideems" der Verbände BUND, NABU und WWF um