Im Masterplan Ems 2050 wird nicht nur die Schaffung ästuartypischer Lebensräume angestrebt, sondern auch die Schaffung und Entwicklung von Wiesenvogellebensräumen. Im Bereich des Deichvorlandes soll ein dynamisches Ökosystem entwickelt werden, das erheblich mehr ästuartypische Bereiche haben wird als jetzt, da dies für einen gesunden Fluss typisch ist. Allerdings bleiben auch zukünftig einige Vordeichflächen für die Wiesenvögel erhalten. Tideauwald, Röhricht und Watt sollen gefördert werden, dürfen sich jedoch erst auf Wiesenvogelflächen ausbreiten, wenn neue Lebensräume im Binnenland für die Wiesenvögel bereitstehen und von ihnen auch angenommen werden. Bisher wurden bereits 89 ha im Landkreis Aurich (Bereich „Großes Meer“) und im Landkreis Emsland (Bereich „Flaar“, Brualer Hammrich“, „Leher Wiesen“) für den Wiesenvogelschutz vom Land Niedersachsen erworben. Im Verbund mit angrenzenden bereits extensiv bewirtschafteten Bereichen wird für die Flächen ein Bewässerungskonzept erstellt, da im Frühjahr hohe Wasserstände und in der Zeit der Jungenaufzucht feuchte Böden notwendig sind, um den Lebensraum für Wiesenvögel besonders attraktiv zu machen. Die Flächen werden dann von ortsansässigen Landwirten nach diesen Konzepten so bewirtschaftet, dass wertvolle Wiesenvogellebensräume entstehen und langfristig erhalten bleiben. Bis 2050 sollen durch den Masterplan Ems insgesamt 200 ha Fläche für Wiesenvögel zusätzlich gesichert und für die optimale Nutzung entwickelt werden.
 

Frederik Eggers ist Teamleiter Natur- und Umweltschutz beim NABU Niedersachsen.