Es ist zu verstehen, dass die Leute vor Ort schnellere Ergebnisse insbesondere im Hinblick auf die Wasserqualität sehen wollen. Aber zwischen einer Absichtserklärung und einer Umsetzung einer Maßnahme müssen viele wichtige Schritte getan werden. Im konkreten Planungsprozess müssen Einzelheiten und Details erarbeitet und mehrere Behörden einbezogen werden. Erfolge kann man oft erst nach dem letzten Schritt erwarten. Das gilt erst recht für eine solche komplexe Maßnahme wie die Tidesteuerung, die für die Verbesserung der Wasserqualität die entscheidende Grundlage sein wird. So eine Maßnahme kauft man nicht von der Stange. Das System der Ems hat sich – insbesondere auch durch menschliche Aktivitäten - über viele Jahrzehnte auf den heutigen Zustand hin entwickelt. Es wäre vermessen, zu erwarten, dass wir diesen Zustand von heute auf morgen durch Umlegen eines Schalters sofort entscheidend ändern könnten. Die Maßnahmen für eine Trendumkehr hin zu einem intakten und dynamischen Ökosystem müssen schnell eingeleitet werden. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass sie nachhaltig und im Sinne der gestellten Ziele wirken. 

Ralf Kaiser arbeitet im Referat Oberflächen- und Küstengewässer, Meeresschutz im Niedersächsischen Umweltministerium