Seit den 80er Jahren haben sich BUND, WWF und NABU gemeinsam für den Schutz und Erhalt des Emsästuars eingesetzt. Wir haben mehrfach jahrelange Gerichtsverfahren geführt, um Ausbaumaßnahmen zu verhindern. Und wir haben versucht, die Werft zu einem Umzug an die Küste zu bewegen. Während diese Anstrengungen alle erfolglos blieben, hat sich die ökologische Situation im Fluss dramatisch verschlechtert und die Werft hat ihren Standort bei Papenburg weiter ausgebaut. Mit dem Masterplan Ems 2050 werden die ökologischen und ökonomischen Interessen für die Unterems nun erstmals als gleichrangig anerkannt: Die wirtschaftliche Entwicklung an der Unterems ist mit einem verbindlichen Naturschutzprogramm verkoppelt. Das ist ein großer Erfolg!

Insgesamt sollen 730 zusätzliche Hektar dem Naturschutz gewidmet werden - für die Region ist das von herausragender Bedeutung. Vor allem von den 530 Hektar Fläche, die wieder an die Ems angeschlossen und unter den Einfluss von Ebbe und Flut gesetzt werden sollen, versprechen wir uns einen positiven Einfluss auf die Wasserqualität und die Artenvielfalt an der Unterems. Wenn die im Masterplan 2050 festgehaltenen Naturschutzmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden und die flexible Tidesteuerung die Schwebstofffracht der Ems effektiv reduziert, kann die Sanierung der Ems eine reelle Perspektive bekommen. Diese Chance für die Ems wollen wir nutzen und die Sanierung mitgestalten.

Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler war lange Jahre Geschäftsführer des BUND Niedersachsen und ist jetzt Mitglied des Vorstandes des Naturschutzverbandes.