Umgestaltung für Wiesenbrüter startet

Genehmigungen für Optimierung von Flächen in den Landkreisen Emsland und Aurich erteilt

 

Bedekaspel/Rhede. Gleich zwei Wiesenvogel-Projekte des Masterplan Ems sind jetzt von den zuständigen Behörden der Landkreise Emsland und Aurich genehmigt worden. Auf dieser Grundlage können nun die geplanten Arbeiten beginnen, welche die Bedingungen für Wiesenbrüter auf Masterplan-Flächen in der Gemeinde Rhede (elf Hektar, Kreis Emsland) und in der Bedekaspeler Marsch am Großen Meer (Bild; 44 Hektar, Landkreis Aurich) verbessern werden. Die Pläne für die Optimierungen der Flächen wurden von Mitarbeitern der Naturschutzstation Ems und Wasserbauingenieuren des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erarbeitet. Die Naturschutzstation wird  die Flächen auch betreuen.

„Nasse Böden im Frühjahr mit flachen wassergefüllten Senken, späte Mahd, keine Düngung und extensive Beweidung“, fasst Heinrich Pegel von der Naturschutzstation Ems die Wiesenbrüter-Vorlieben grob zusammen. Am Großen Meer wird dies durch eine Stauklappe in dem Graben erreicht, der nach Schließung aller anderen Abläufe aus dem Plangebiet allein der Entwässerung des Gebiets dient, und das Wasser über ein Unterschöpfwerk über das Loppersumer Meer dem Knockster Tief zuleitet. Die Stauklappe regelt sich über einen Pegelmesser im Gebiet und eine entsprechende Programmierung selbst. Sie kann aber bei Bedarf auch per Hand oder aus der Naturschutzstation heraus gesteuert werden.

Zusätzlich sollen an Teilstrecken Gräben aufgeweitet und Ufer abgeflacht werden, um dort Lebensraumqualitäten für Fische und Amphibien durch das Herstellen von flachen Wasserwechselzonen und größeren Wasserflächen zu verbessern. Heute sind die Ufer zum größten Teil mit einem tief eingeschnittenen Kasten- oder U-Profil angelegt. Die Weiden werden extensiv bewirtschaftet. Ein benachbarter Landwirt hat die Flächen gepachtet und lässt seine Rinder hier weiden. Während der Brutzeit sind nur zwei Tiere pro Hektar erlaubt, danach mehr.

Blänken werden mit einer kräuterreichen Wiesensaatgutmischung mit standorttypischen Arten aus der Region angesät. Auf einer anderen Masterplan-Ems-Fläche im Landschaftsschutzgebiet Rhede-Flaar konnte damit bereits eine schöne, blütenreiche Wiese auch mit Bedeutung für Insekten geschaffen werden. Entsprechende Pachtverträge zur extensiven Nutzung wurden auch dort mit den Landwirten vor Ort bereits abgeschlossen.

Der Hintergrund der Maßnahmen: Im Rahmen des Masterplan-Ems 2050 werden in verschiedenen binnendeichs gelegenen Zielgebieten entlang der Ems Flächen als Lebensraum für Wiesenvögel wie Kiebitz und Uferschnepfe optimiert. Dies geschieht als Ausgleich für mögliche Verluste von Wiesen und Weiden mit Bedeutung für Wiesenvögel bei der gewünschten Entwicklung von ästuartypischen Lebensräumen an der Ems, wie z. B. Prielsysteme, Röhrichte und Auengehölze, die nicht von Wiesenvögeln besiedelt werden.

Das Etappenziel des Masterplan-Vertrags, bis 2025 für Wiesenvögel 78 Hektar von insgesamt 200 ha bis 2050 zu beschaffen, wurde inzwischen übererfüllt: bislang konnten schon 89 Hektar erworben werden.